Kieler Parks – Fragmente
01: Der Alte Botanische Garten
Fotografien von Wolfgang Meyer-Hesemann
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Zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, den 18. November 2013, um 19.00 Uhr lädt das Literaturhaus Schleswig-Holstein Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Eröffnung: Dr. Wolfgang Sandfuchs, Literaturhaus SH
Einführung: Peter Todeskino, Bürgermeister der Stadt Kiel
Jazzige Improvisationen: Vera von Reibnitz, Piano
Dauer der Ausstellung: 18.November 2013 bis 14. Februar 2014
Literaturhaus Schleswig-Holstein, Schwanenweg 13, 24105 Kiel. Öffnungszeiten: Di-Do 10 – 12 Uhr und 14 – 17 Uhr www.literaturhaus-sh.de 0431/5796840
Zur Ausstellung:
Jenseits des schmiedeeisernen Tores liegt eine andere Welt. Vor langer Zeit zunächst wohlbedacht als Landschaftspark gestaltet und später als botanischer Garten wissenschaftlich verfeinert, herrscht hier heute entfesselt wuchernde, den Besucher bedrängende Wildnis. Bizarr schlängeln sich Äste. Riesige Farne beschatten den Boden. Majestätisch recken sich Stämme exotischer Bäume in den Himmel. Der steile Anstieg des Geländes zum Hügelplateau mit seinem romantischen Aussichtspavillon lässt die dicht an dicht stehende Pflanzenwelt noch undurchdringlicher erscheinen. Selbst im Winter, wenn mehr Licht durch die Äste fällt, bleibt alles gedrängte Vielfalt, mühsam gebändigte Wildnis. Jeder ursprünglich intendierte erzieherische und belehrende Zweck eines botanischen Gartens ist zugunsten des überfallartigen Naturerlebnisses inmitten einer zum Meer hin offenen Stadt zurückgetreten. Nur das der Literatur gewidmete einstmalige Haus des Garteninspektors blitzt im Sommer kurz durch die Pflanzenwelt hindurch und erinnert daran, dass wir es hier eben doch mit einem Stück kultivierter Natur zu haben. Und ein Schaukasten zeigt an, dass ein Verein von Freunden des Gartens die Vielfalt pflegt, das Wilde bändigt und zulässt.
Wie so etwas im Bild festhalten, wie sich dieser im Tages- und Jahresverlauf beständig verändernden kultivierten Wildnis fotografisch annähern? Jeder Überblick verliert sich in der Unübersichtlichkeit. Weite Aus- und Durchsichten sind versperrt. Das grüne oder im Winter vorrangig braune Dickicht verschluckt die Kontraste. Der Blick klammert sich an Details, an kurze Sichtachsen, an Schattenwürfe, an alles, was etwas Halt gibt. Eine immer subjektiv bleibende Annäherung ist über Fragmente notwendig, die die Vielfalt zergliedern und zugleich repräsentieren.
Die Ausstellung „Kieler Parks – Fragmente“ im und um das Literaturhaus versucht für den Alten Botanischen Garten in Kiel eine angemessene fotografische Sprache zu finden. Das 01 signalisiert, dass sie am Anfang einer Reihe von Annäherungsversuchen an die Parks in Kiel steht, die jeweils besondere Antworten suchen.