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Delta del Po – Der schöne Schein

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Fotografien zeigen meist mehr als man sieht.
Hinter dem „schönen Schein“ klarer Strukturen und warm leuchtender Farben verbirgt sich in diesen Fotografien – erst bei genauerer Betrachtung erkennbar – eine gnadenlose Industrialisierung weiter Teile eines der größten Feuchtgebiete Europas mit bedeutenden Ökosystemen. Weite Flächen des Po Delta sind im vergangenen Jahrhundert trocken gelegt und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung zugeführt worden. Erst 1996 ist in den küstennahen Bereichen und Lagunen ein Naturpark eingerichtet worden. Die größten Flächen sind aber von der Agrarindustrie ausgeräumt. Frühere Höfe stehen verlassen auf den Feldern und verfallen langsam. Riesige Speicher türmen sich an den Landstraßen. Menschen und Tiere sind kaum zu sehen.

CV/Zur Person: Wolfgang Meyer-Hesemann

CV
Wolfgang Meyer-Hesemann
Independent photographer
Walnussring 15
24239 Achterwehr
Germany
1952 born in Quakenbrück/Nds. Studies of Law and Philosophy, doctorate and occupation as judge, administrative civil servant and Permanent Secretary. After resignation from office (2009) voluntary works in the cultural sphere (chairman Kulturforum Schleswig-Holstein e.V.) and work as Independent Photographer. Autodidactic artistic and photographic work since approx. 1970. Member of „Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK)“.
Professional Workshops:
shift school for photography Dresden
International Summer Academy of Fine Arts and Media, Venice                                                            Fotografie Forum Frankfurt
with Götz Diergarten, Josef Schulz, Andy Kania, Melinda Gibson, Kaysa Gullberg, Tracey Derrick, Kathrin Sonntag, Olaf Otto Becker, Martin Stock, Atul Dodiya, Göran Gnaudschun.
For a detailed report on my person see: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-06/jobwechsel-staatssekretaer-kuenstler-wolfgang-meyer-hesemann

Wolfgang Meyer-Hesemann
Freier Fotograf
Walnussring 15
24239 Achterwehr

1952 geboren in Quakenbrück/Nds. Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie, Promotion und Tätigkeit als Richter, Verwaltungsbeamter und Staatssekretär. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst (2009) ehrenamtliche Tätigkeiten im Kulturbereich (u.a. Vorsitzender des Kulturforum Schleswig-Holstein e.V.) und Arbeit als freier Fotograf.

Autodidakt;  seit 1970 Arbeit an fotografischen Projekten. Mitglied im „Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK)“.

Fotoworkshops bei

Fotografie Forum Frankfurt

Atul Dodiya

shift school for photography dresden

International Summer Academy of Fine Arts and Media, Venice

Götz Diergarten

Josef Schulz

Andy Kania

Melinda Gibson

Kaysa Gullberg

Tracey Derrick

Kathrin Sonntag

Olaf Otto Becker

Martin Stock

Göran Gnaudschun

Kontakt:

Tel.: 0049 4340 499 217

meyer-hesemann@fotoreality.de

Mehr zu mir in einem Bericht auf Zeit-online vom Juni 2015 von Angelika Finkenwirth:

„Chancen zum Wechsel
Politiker mit Künstlerseele
Was arbeitet ein Politiker, wenn er nicht mehr mit regieren darf? Wolfgang Meyer-Hesemann hat sein Hobby zum Beruf gemacht – und genießt es .
Auf einem plattgefahrenen Acker steht ein altes Haus, es ist grau, an einigen Stellen hat es Risse, auf den terracottafarbenen Dachpfannen breitet sich schon Moos aus. Verlassen steht das Bauwerk in der Landschaft und gibt seinem Betrachter viel Raum für Interpretationen. Wolfgang Meyer-Hesemann (http://fotoreality.de/) hat das Bild in Italien aufgenommen. Natur und Landschaften inspirieren den Künstler. „Schöne Landschaftsaufnahmen findet man überall – das ist nicht meine Ambition, sondern eine neue, zeitgemäße Sprache für Landschaftsaufnahmen und Naturfotografie zu entwickeln“, sagt er. Der 62-Jährige ist Künstler mit ganzem Herzen – doch viele kennen ihn in einer ganz anderen Rolle. Bevor der Wahl-Schleswig-Holsteiner sein Hobby zum Beruf machte, war er 27 Jahre Politiker.
Seine Karriere begann als Verwaltungsrichter in Münster. „Doch schon nach ein paar Jahren hatte ich das Interesse, aus der Justiz heraus zu kommen. Es war ein berufliches Leben, das mir zu sehr nur auf Fakten basierte“, erzählt Meyer-Hesemann. Und tatsächlich bekam er die Chance dazu: Unter dem damaligen nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau konnte Meyer-Hesemann in die Staatskanzlei nach Düsseldorf wechseln. In der Abteilung für politische Planung bewertete er Projekte unter juristischen Aspekten. Nach kurzer Zeit übernahm er die Geschäftsführung des Rundfunkausschusses NRW – dem Gremium, das den Privatrundfunk einführte – und wurde danach Büroleiter des Staatskanzlei-Chefs. „Dann kam die Wende und ich durfte viel an den Prozessen und Verhandlungen rund um die Wiedervereinigung im Hintergrund mitwirken.“
Zeit zum Verschnaufen gab es nicht, die nächste große Herausforderung wartete bereits auf den SPD-Mann: Johannes Rau schickte ihn als seinen persönlichen Berater in die Bildungskommission NRW, deren Aufgabe es war, Perspektiven für die Entwicklungsprobleme im Bildungswesen und der Schule zu erarbeiten. „Nach zwei Jahren legten wir unseren Bericht „Schule der Zukunft – Zukunft der Schule“ vor. Die rote Bibel. Für mich war diese Arbeit quasi der Einführungslehrgang für das, was danach kam: Ich bin in das Bildungsressort des Kultusministeriums gewechselt.“ 1998 wurde Meyer-Hesemann dann zum Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung ernannt.
Hart und schmucklos abgewickelt
Sechs Jahre später erhielt er einen Anruf, der ihn ins Grübeln brachte: „Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Ute Erdsiek-Rave, war auf der Suche nach einem neuen Staatssekretär als Ersatz für Ralf Stegner und bat mich um eine Empfehlung. Nach 12 Jahren in NRW sah ich darin die Chance eines Wechsels. Meine Frau und meine Tochter waren ebenfalls von der Idee begeistert. Also lautete meine Empfehlung: Nimm doch mich.“ Und das tat die Politikerin auch. Zwei Monate später zog Meyer-Hesemann samt Familie aus dem vergleichsweise riesigen NRW mit 18 Millionen Einwohnern in das überschaubare Schleswig-Holstein mit drei Millionen Einwohnern.
Alle waren zufrieden. Bis zum Juli 2009. Da brach die große Koalition auseinander und eine schwarz-gelbe Regierung folgte. „Wir wurden innerhalb von einer Woche auf die Straße gesetzt. Das ging relativ hart und schmucklos ab – ein tiefer Bruch nach so einer langen Zeit im Politikbetrieb“, erinnert sich Meyer-Hesemann, der zu dem Zeitpunkt 57 Jahre alt war.
Doch die lange Zeit im Politikbetrieb war auch sein Glück: „Ich war durch meine bisherige Tätigkeit so weit abgesichert, dass ich es mir erlauben konnte, ausschließlich das zu machen, was sonst immer eine geliebte Nebenbeschäftigung war, aber viel zu kurz kam: Mich mit Kultur und Fotografie zu beschäftigen.“ Björn Engholm folgte er als Vorsitzender des Kulturforums Schleswig-Holstein (www.kulturforum-sh.de) nach und begann, sich intensiv mit Fotografie zu beschäftigt. „Nach so vielen Jahren bürokratischer und politischer Arbeit war es gar nicht so leicht, wieder frei zu werden und eine andere Sicht zu bekommen, experimentell zu sein.“ Ein wenig deformiert habe er sich zunächst auf dem künstlerischen Terrain gefühlt, erzählt der Ex-Politiker und lacht. Er besuchte viele Workshops und arbeitete intensiv mit anderen Künstlern zusammen.
Früher: Knecht der Gremien und Terminkalender
Inzwischen hat der Fotograf sich frei geschwommen und etliche Ausstellungen gemacht. „Ich denke, dass ich heute auf einem Stand bin, mich mit meinen Arbeiten sehen zu lassen“, sagt er. Dennoch erlebe er immer wieder, dass er noch sehr stark in seiner alten Rolle wahrgenommen werde. „Für viele bin ich noch der frühere Staatssekretär. Zudem ist es wirklich schwer, sich unter den Künstlerinnen und Künstlern zu etablieren – auch weil viele junge Menschen auf dem Feld tätig sind – und wenn es um Publikationen, Auszeichnungen und Preise geht, wollen die immer junge Leute haben. Da muss ich jetzt sehen wie ich mich behaupte.“
Momentan arbeitet Meyer-Hesemann etwa an einem Buch über seinen früheren Beruf und wie er ihn heute sieht: „Es ist sehr spannend, das fotografisch umzusetzen.“ Zu seinem Portfolio gehören zudem Installationen und moderne Streetfotografie. Er sei kein Fotograf, der nur eine Sache mache, sehe seinen Mittelpunkt aber schon in Natur- und Landschaftsaufnahmen – inspiriert von der schönen Umgebung, in der er lebe. „Ich will aber nicht ausschließen, dass ich mich noch in eine ganz andere Richtung entwickel.“
Ganz sicher weiß er hingegen, dass er nie mehr in die Politik zurückkehren wird: „Ich habe meinen Beruf wirklich sehr gern gemacht, vermisse ihn aber überhaupt nicht. Das Leben war in weitem Maße fremd bestimmt, nun habe ich Raum, den ich selbst füllen kann. Das ist eine ganz andere Qualität und ein ganz großes Privileg, diese Chance in seinem Leben zu erhalten“, sagt er Ex-Politiker. Er sei glücklich mit seinem beruflichen Wechsel und auch mit dem des Bundeslandes, in dem er nun lebe.

 

Mittelstreifen

Mittelstreifen

Fotografien von Wolfgang Meyer-Hesemann
Eröffnung am 25. Januar 2015, um 11.15 Uhr
Kunstkreis Preetz e.V.
Gasstraße 5, D-24211 Preetz
25. Januar bis 15. Februar 2015, Do. bis So. 15-18 Uhr

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„Mittelstreifen“ – öffnet ein weites Assoziationsfeld. Mit dem Mittelstreifen assoziieren wir Fortbewegung, Veränderung und zugleich Orientierung auf der Straße. Der „Mittelstreifen“ ist eine lange Sequenz von Fotos, Postkarten, Collagen, Zeitungsausschnitten etc., die wie ein Filmstreifen in der Mitte der Höhe der Wände durch 3 bis 4 Räume läuft. Alle Bilder erzählen unterschiedliche Geschichten, die allerdings im Kopf der Betrachter erst entstehen müssen.

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Die allgegenwärtigen Fotografien und bewegten Bildern rasen in unserem Alltag wie der Mittelstreifen auf der Straße oft unter der bewussten Wahrnehmungsschwelle hinweg – und leiten uns doch. Viele Bilder bleiben unbewusst hängen, prägen unsere Bildwahrnehmung. Für mich ist Fotografie ein „Instrument der Weltaneignung und Welterzählung“. Und es ist häufig das Gewöhnliche, Allgegenwärtige, Übersehene und Unansehnliche, das merk-würdig ist, weil es das Besondere einer Umgebung ausmacht, zur spezifischen Atmosphäre beiträgt – jedenfalls in einer bestimmten Situation in meiner Wahrnehmung.


Die gewählte Art der Präsentation als durchlaufende „Installation“ über mehrere Räume ermöglicht es mir, eine rasche Einordnung und Interpretation der Bilder durch den Betrachter zu unterlaufen. Das versuche ich noch dadurch zu unterstreichen, dass ich Fotocollagen, Postkarten, Fotos von analogen Negativen, alte Fotoabzüge, übermalte Bilder, Fernsehbilder, Fotografien Dritter (Nail al Said) u.a. einstreue.
Jedes Bild erscheint so trotz der Aneinanderreihung mit anderen Fotografien frei von seinem Umfeld und seiner Geschichte – sozusagen in einem kontextlosen Kontext. Jedes kleine Stück Wirklichkeit ist aus seiner Umgebung herausgelöst und zu einer bestimmten hundertstel Sekunde stillgestellt – letztlich fiktionalisiert. Abgebildet ist eine artifizielle Relation von Ort, Zeit, Mensch, Situation etc., die es so nur in diesem Foto gibt.  Meine Interpretation des Abgebildeten im Foto bedarf deshalb ihrerseits der Interpretation durch den Betrachter, die nicht durch einen vermeintlichen Gesamtzusammenhang gesteuert wird.
Der Wolfgang Tillmans hat mit ähnlicher Intention schon vor einigen Jahren in seinen collagenartigen all-over-Wandinstallationen versucht deutlich zu machen, dass wir, wenn wir uns ein Bild von der Welt machen, immer an der Oberfläche kleben bleiben, diese Bruchstücke der Oberfläche aber große Aussagekraft haben. Er sieht die Fotografie selbst nicht als erzählerisches Medium. Erst der Betrachter schafft in einem Akt der Re-Kontextualisierung das größere Bild eines Allgemeinen.

Die Besucher sind aufgefordert, auf einer alten Reiseschreibmaschine Princess 300 (Jahrgang 1958), die in der Ausstellung steht, zu Bildern ihrer Wahl kurze Geschichten zu schreiben, die dann zu den Bildern gehängt werden und die Intentionen des Fotografen weiterspinnen oder in eine andere Richtung lenken.

In weiteren Räumen sind noch einige großformatige Sequenzen von Fotografien zu sehen (Airfield, The White Cello u.a.). Die Bildsequenz „Airfield“ entpuppt sich als Protokoll merkwürdiger Personalbewegungen auf dem riesigen Flugfeld.

„The White Cello“ verfolgt die Fortbewegung einer Person mit einem Instrument auf dem Rücken in einer surreal wirkenden Umwelt.

Die Bilderreise endet mit einem RoadMovie:

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Collages

 

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Venezia fuorimano

Etwas versteckt, jenseits der Pfade des Massentourismus, findet sich immer noch ein einfaches und liebenswertes Venedig.

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Caselli ferroviari di Sardegna

Sardinien ist besonders im Binnenland eine karge und arme Insel. Seit Jahrhunderten ist immer wieder versucht worden, auch das wilde, zerklüfte Bergland wirtschaftlich zu entwickeln. Fast immer ohne nachhaltigen Erfolg. Mit der tiefgreifenden Wirtschaftskrise der letzten Jahre hat sich die Situation nochmals dramatisch verschärft.
Ende des 19. Jahrhunderts war versucht worden, die häufig schwer zugänglichen Gebiete in den Bergen durch neue Schmalspur-Eisenbahnlinien mit den wirtschaftlich besser entwickelten Städten an der Küste zu verbinden. So sind über 600 km, häufig durch wilde, unzugängliche Landschaften führende Bahnlinien entstanden.

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Neben wenigen Bahnstationen sind entlang den Linien, ursprünglich in Sichtweite, Bahnwärterhäuschen errichtet worden, um die Befahrbarkeit der Strecken zu sichern und Unfälle besonders an Wegübergängen zu verhindern. Schon mit der Erfindung des Telegrafen und elektrischer Signale verloren viele dieser Einrichtungen ihre Funktion. Spätestens nach dem 2. Weltkrieg wurden fast alle Bahnwärterhäuschen und viele Bahnstationen verlassen. Sie sind inzwischen zum Teil bereits verschwunden, verfallen oder sind in wenigen Fällen in der Nähe von Ortschaften in kleine Wohnhäuser umgewandelt worden.

Zum Teil schon Anfang der 50er Jahre, spätestens aber seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sind die unrentablen Nebenstrecken endgültig eingestellt worden. Nur einige Teile wurden bisher noch im Sommer für touristische Fahrten genutzt.
Ein spannendes frühes wirtschaftliches Entwicklungsprojekt auf Sardinien droht inzwischen in weiten Teilen endgültig vom Erdboden zu verschwinden. Die sardische Regierung plant ab kommendem Jahr, den gesamten Bahnverkehr auf diesen Strecken einzustellen, um Kosten zu sparen. Mit Investitionen in die Reste der Infrastruktur ist gar nicht zu rechnen.

Anscharpark Haus 3

Am 23. Januar 2015, um 19.00 Uhr, wird die Ausstellung im Maschinenmuseum Kiel-Wik, Am Kiel-Kanal 44, 24106 Kiel neu eröffnet.

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10 x 10 x 10 fotografische Annäherungen an das
Maritime Viertel
10 Fotografinnen und Fotografen haben 10 besondere Orte innerhalb des Maritimen Viertels Kiel erkundet und stellen im Maschinenmuseum Kiel-Wik jeweils 10 Fotografien gemeinsam aus.

Dauer der Ausstellung: 24.Januar 2015. bis 6. Februar 2015,
Montag bis Freitag von 10.00 bis 16.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr Donnerstag, 29. Januar 2015 und Freitag, 6. Februar 2015 auch von 19.00 bis 21.00 Uhr

www.maritimesviertel.de http://10x10x10.maritimesviertel.de
mail@10x10x10.maritimesviertel.de

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Die bloße fotografische Dokumentation des heruntergekommenen Gebäudes hat mich nicht befriedigt. Ich habe deshalb versucht, im ausgeschlachteten, geschundenen Kadaver des früheren Lazaretts Relikten seiner früheren Verwendung nachzuspüren und zugleich atmosphärisch die Stimmung des Niedergangs und seine apokryphen Botschaften einzufangen. Im Wechsel von mit dokumentarischem Anspruch auftretenden detaillierten schwarz-weiß Fotografien und eher rätselhaft anmutenden, teilweise unklaren oder abstrakt grafisch gestalteten Farbfotografien, die ein weites Assoziationsfeld eröffnen, schien mir dies am besten realisierbar.

Das Anscharkrankenhaus entstand 1903-1907 als Marinelazarett. Im zweiten Weltkrieg wurden einige Gebäude zerstört bzw. beschädigt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die bestehenden Gebäude der Universitätsklinik angegliedert. Nach sukzessiver Aufgabe des Klinikbetriebes bis zum Jahr 2005 (u. a. aufgrund nicht mehr zeitgemäßer Gebäudestrukturen und des Gebäudezustandes) konnten im Anschluss nur wenige Gebäude einer Nachnutzung zugeführt werden. Bis in die 90er Jahre waren auf dem unter Denkmalschutz stehende Gelände noch Teile der Uniklinik untergebracht. Haus 3 bildet mit dem Verwaltungsgebäude (Haus 1) und dem Atelierhaus ein Ensemble im Anscharpark, das noch den Charakter des ursprünglichen Lazarett-Geländes samt seiner streng geometrisch angelegten Wege erhält. Das Haus 3 soll saniert werden. Nach der Sanierung ist eine (kreativ -) gewerbliche Nutzung vorgesehen.
Heute ist das Gebäude von sinnloser Zerstörung und Schmiererei gezeichnet.

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nature @ abstraction

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